Shona-Art - Geschichte der Bildhauerei in Simbabwe
In Great Simbabwe ( ca. 1200 bis 1500 nach Christi Geburt ) wurden die ersten Anzeichen von Steinbearbeitung gefunden. In dieser monumentalen Ruinenstadt wurden in bis zu 10 Meter hohen, ohne Mörtel zusammen gefügten Mauern, riesige in Stein gearbeitete Vögel entdeckt. Die damals gefertigten Vögel wurden aus weichem Speckstein hergestellt. Das Motiv dieser Vögel ziert noch heute die Nationalflagge Simbabwes.
Die Anfänge der heutigen Bildhauertradition reichen bis in die fünfziger Jahre des letzten Jahrhunderts zurück:
- Frank McEwen wurde zum Direktor ( 1954 bis 1973 ) der National Galerie von Simbabwe berufen. Er hatte für die damalige Zeit ein ausgesprochen großes Interesse an afrikanischer Kunst und er sorgte dafür, dass auf dem Gelände der National Galerie ortsansässige Künstler mit allem versorgt wurden, das sie zum Leben und zur Entfaltung ihrer Kunst ( Malerei und später Steinbearbeitung ) benötigten.
- In dieser Zeit entdeckte Joram Magira - der zuvor mit Holz gearbeitet hatte - sein Talent und seine Vorliebe, Steine zu bearbeiten. So entstand in Vukutu / Eastern Highlands eine bedeutende Künstlergemeinschaft.
- Die Tatsachen, dass Ian Smith ( Premierminister ) 1965 einseitig die Unabhängigkeit von Großbritannien ausrief und die 1966 daraus resultierenden Sanktionen der UNO gegen Rhodesien bewirkten, dass Tom Blomefield ( zuerst erfolgreicher Tabak- farmer und dann Chromminenbesitzer ) seine Existenzgrundlage verlor, und für sich und seine Angestellten nach einer neuen Lebensgrundlage suchte. Als Sohn einer Künstlerin und eines Tischlers schlug er seinen Arbeitern vor, Steinskulpturen herzu- stellen. Gleichzeitig erfüllte er sich selbst den Traum, als Bildhauer zu arbeiten. Dabei kam ihm zugute, dass ausreichend Material auf dem Gelände seiner Farm zur Verfügung stand, welche am Rand des Great Dyke lag. Dies waren hauptsächlich Serpentine in verschiedenen Variationen. Tengenenge - der Name der Farm - bedeutet: der Ursprung des Ursprungs.
Bedeutende Künstler der so genannten ersten Generation sind: Henry Munyaradzi, Bernard Matemera, Nicholas Mukomberanwa, Fanizani Akuda, Enos Gunja, Edward Chiwawa und Sylvester Mubayi.
Heute arbeiten in Tengenenge und an anderen Orten in Simbabwe über 300 namhafte Künstler.

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